Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

VPP-Newsletter November 2015

BERUFSPOLITISCHES

Unipolare Depression: S3-Leitlinie umfassend überarbeitet und erweitert
Im November 2015 erschien die komplett überarbeitete und erweiterte S3-Leitlinie bzw. Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) „Unipolare Depression“. An der Erarbeitung der mehr als 120 Schlüsselempfehlungen waren über 30 verschiedene Fachgesellschaften, Verbände und Organisationen beteiligt. Die Leitlinie richtet sich an alle Berufsgruppen, die – ambulant und stationär – Patienten mit unipolarer Depression behandeln. Für Betroffene und Angehörige wird zusätzlich eine Patientenleitlinie entwickelt. Ziel ist es, die Erkennung, Diagnostik und Behandlung von Depressionen zu verbessern und die Versorgung zu optimieren.
Lesen Sie mehr: www.leitlinien.de

Angststörungen: Neue Kurzinformation erschienen
In der Kurzinformation „Angst – normales Gefühl oder doch eine seelische Störung?“ erfahren Betroffene mehr über normale und krankhafte Angst sowie über Selbsthilfe- und Behandlungsmöglichkeiten. Erschienen ist sie in der Reihe „Kurzinformationen für Patienten (KiP)“, die vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der Bundesärztekammer (BÄK) herausgegeben wird.
Zur Kurzinformation „Angst – normales Gefühl oder doch eine seelische Störung?“: www.patienten-informastion.de

Deutscher Psychotherapeutentag: Versorgung von Flüchtlingen sichern
Eine patientenorientierte Weiterentwicklung der Psychotherapie-Richtlinien, eine zügige Verbesserung der Versorgungsqualität in der stationären Versorgung sowie eine angemessene Vergütung psychotherapeutischer Leistungen – das waren die zentralen Forderungen des 27. Deutschen Psychotherapeutentages (DPT) am 14. November 2014 in Stuttgart. Ein besonderes Anliegen war dem DPT, die psychotherapeutische Versorgung psychisch kranker Flüchtlinge in allen Altersstufen sicherzustellen.
Lesen Sie mehr: www.bptk.de

BDP-Positionspapier: Gesunde Arbeit braucht Psychologie
Mit einem von der Delegiertenkonferenz am 7./8. November 2015 verabschiedeten Positionspapier legte der BDP umfassende und aktuelle Antworten auf die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt vor. Zentrale Forderungen sind der Vorrang der Prävention psychischer Belastungen vor der Behandlung und Rehabilitation und eine ausreichende Berücksichtigung der psychischen Gesundheit in Gesetzen. Zudem wird Gesundheit ausdrücklich auch als eine betriebliche und gesellschaftliche Aufgabe benannt.
Zum Positionspapier: www.bdp-verband.de

Krankenhausstrukturgesetz: Mehr Geld für Personal
Am 5. November 2015 verabschiedete der Bundestag den Gesetzentwurf zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung (Krankenhausstrukturgesetz – KHSG). Das Gesetz hat zum Ziel, die Qualität der Krankenhausversorgung zu stärken und dem Personalabbau bei den Pflegekräften entgegenzuwirken. Die gesetzlichen Krankenkassen sollen zukünftig höhere Personalkosten, die Krankenhäusern aufgrund von Tariflohnsteigerungen entstehen, zur Hälfte finanzieren. Das Gesetz wird zum 1. Januar 2016 in Kraft treten.

VPP aktuell 31
Am 14. Dezember 2015 erscheint die nächste Ausgabe von VPP aktuell. Schwerpunkt des neuen Hefts ist der „Zugang zum Fremden“, die Psychotherapie mit Menschen aus anderen Kulturkreisen – und dabei natürlich, ganz aktuell, die psychotherapeutische Versorgung von Flüchtlingen. Dr. Ulrike Kluge berichtet von ihrer Arbeit am Zentrum für Interkulturelle Psychiatrie und Psychotherapie der Berliner Charité und beschreibt das Spannungsfeld von therapeutischer Arbeit und sozialer Realität. Warum der Zugang zu „Anderen“ voraussetzt, unser eigenes „Fremdes“ zu ergründen, und was interkulturelle Kompetenz alles beinhaltet, erläutert Tülay Atac in ihrem Beitrag. Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan spricht im Interview über die Bedeutung der Religion für das Gelingen oder Scheitern einer Therapie.

AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN

LFV Niedersachsen
LandespsychotherapeutInnentag 2015 Niedersachsen
Am 28. November 2015 fand in Hannover der diesjährige LandespsychotherapeutInnentag des VPP-Landesfachverbands Niedersachsen statt. Thema waren die „Arbeitsbedingungen und Honorierung der psychotherapeutischen Arbeit in niedergelassenen Praxen“. Einen Bericht von der Veranstaltung finden interessierte Leser in Kürze auf der Internetseite des Landesfachverbands.

TERMINE

Forum Psychologie 2015
Am 3. Dezember 2015 lädt die Landesgruppe Berlin-Brandenburg ab 17 Uhr zu ihrem „Forum Psychologie 2015“ ins Haus der Psychologie nach Berlin (Am Köllnischen Park 2). Thema der Veranstaltung ist die „Sexuelle Aggression unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen“. Prof. Dr. Barbara Krahé spricht über Verbreitungsgrad, Risikofaktoren und die Rolle sexueller Skripts.
Weitere Informationen: www.bdp-bb.de

Kongress „Vernetzte Gesundheit 2016“
Vom 12. bis 13. Januar 2016 findet in Kiel (Halle400, An der Halle400 1) der Kongress „Vernetzte Gesundheit 2016“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie Schleswig-Holstein statt. Zentrales Thema: „Nutzen fördern – Lücken schließen. Kreativität ist Zukunft“.
Weitere Informationen: www.vernetzte-gesundheit.de

Vortrag „Herausforderung Zwangsstörung“
Am 29. Januar 2016 lädt die Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP) ab 19 Uhr ins Haus der Psychologie nach Berlin (Am Köllnischen Park 2) zu einem Vortrag zum Thema: „Herausforderung Zwangsstörung: KVT effektiv gestalten“. Referent ist Dr. Benedikt Reuter.
Weitere Informationen: www.bap-berlin.de

8. Fachtagung Psychiatrie
Vom 11. bis 12. Februar 2016 lädt das Forum für Gesundheitswirtschaft e.V. nach Berlin zur 8. Fachtagung Psychiatrie mit dem Themenschwerpunkt:„Anspruch trifft auf Realität - Psychosoziale Versorgung und Ökonomie“.
Weitere Informationen: www.fachtagung-psychiatrie.org

Vortrag „Die intersubjektive Wende
Am 19. Februar 2016 lädt die Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP) ab 19 Uhr ins Haus der Psychologie nach Berlin (Am Köllnischen Park 2) zu einem Vortrag zum Thema: „Die intersubjektive Wende und die veränderte Haltung der Psychotherapeuten“. Referent ist Prof. Dr. Michael Ermann.
Weitere Informationen: www.bap-berlin.de

SONSTIGES

Studie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Die Arbeitseinheit der Klinischen Psychologie und Psychotherapie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster führt derzeit eine Studie durch, um die psychotherapeutische Versorgungslage von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland zu erfassen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der lateinamerikanischen Bevölkerung in Deutschland.
Für möglichst repräsentative und aussagekräftige Ergebnisse ist es wichtig, dass viele praktisch arbeitende Therapeuten an der Umfrage (Bearbeitungsdauer etwa 20 Minuten) teilnehmen. Therapieerfahrungen mit Menschen mit Migrationshintergrund sind nicht nötig.
Zur Umfrage: www.unipark.de