Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

VPP-Newsletter August 2011

BERUFSPOLITIK AKTUELL

VPP und BDP sehen sich in ihrer Kritik an der Bedarfsplanung durch Grünen-Abgeordnete bestätigt
Wiederholt haben der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und der Verband Psychologischer Psychotherapeuten im BDP darauf hingewiesen, dass die angebliche Überversorgung mit Psychotherapeuten nicht auf tatsächlichen Bedarfen basiert. Nun hat das Büro der grünen Bundestagsabgeordneten Biggi Bender in dieser Sache psychotherapeutische Kammern und Verbände angeschrieben und diese Darstellung bestätigt. Die Abgeordnete hatte in Ergänzung einer Kleinen Anfrage Daten nachgefragt zur Versorgungssituation in den 10 Planbereichen mit den niedrigsten Versorgungsgraden bzw. der niedrigsten Arzt/Einwohner-Relation im Bereich Psychotherapie. (...)
www.bdp-verband.de/bdp/presse/2011/16_trickserei.html

BDP fordert Konsequenzen aus dem BARMER Krankenhaus Report 2011
So ernst die am 26. Juli in Berlin von der BARMER GEK vorgelegten Zahlen zum Anstieg psychischer Erkrankungen und ihrer Behandlung im Krankenhaus sind, so wenig überraschen sie Psychologen und Psychotherapeuten. Der Anstieg in 20 Jahren um 129 Prozent sagt aus Sicht des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) viel über den Zustand der Gesellschaft, wachsende Belastungen im Arbeitsleben sowie Überforderung auch auf anderen Gebieten. Der Report sagt aber auch einiges über den Zustand der psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland. Der BDP unterstützt die Forderung der Barmer nach besseren ambulanten Angeboten anstelle nicht in jedem Fall notwendiger Klinikaufenthalte. Umso weniger sei zu verstehen, dass der Versorgungsgesetz-Entwurf von einer Überversorgung mit Psychotherapeuten in großen Teilen Deutschlands ausgeht und den Abbau von 6000 psychotherapeutischen Praxen vorsieht.Wenn die BARMER in ihrem Krankenhaus-Report die steigende Zahl von Krankenhausaufenthalten wegen psychischer Störungen und die vielen Fälle von wiederholten Krankenhausaufenthalten beklagt, müssen Versicherer, Gesundheitspolitiker und Klinikbetreiber sich doch fragen, wie die psychotherapeutische Versorgung verbessert und nicht wie sie weiter eingeschränkt werden kann, sagt Hans-Werner Stecker aus dem Vorstand des Verbandes Psychologischer Psychotherapeuten im BDP. (…)
www.vpp.org/meldungen/11/110728_unterversorgung.html

WEITERE NACHRICHTEN

VPP und DPGG laden ein zum Workshop „Der AOLG-Beschluss und seine Umsetzung“
Der VPP möchte noch einmal auf den gemeinsamen Workshop mit der DPGG aufmerksam machen: „Der AOLG-Beschluss und seine Umsetzung“ findet am Sonntag, den 18. September 2011, in Hannover statt. Termin: 11.30 Uhr bis 17.30 Uhr im Hotel Königshof, 30161 Hannover, Friesenstraße 65, Tel. 0511 3398-0 (3 Min. vom Hbf.).
www.vpp.org/meldungen/11/110725_einladung.html

Stichtag 30.9.2011 für Anschaffung von neuen eGK-Lesegeräten
Alle KV-zugelassenen Kollegen müssen ab 1.10.11 über ein von der KV zertifiziertes Kartenlesegerät verfügen. Deshalb sollten auch die letzten Nachzügler trotz aller Bedenken das Gerät jetzt bestellen, rät der VPP. Die gesetzliche Verpflichtung lasse keine Wahl. Wegen der deutlich ansteigenden Bestellzahlen aufgrund des näher rückenden Termins lässt sich eine rechtzeitige Auslieferung bis zum 30.09.11 nicht in jedem Fall sicher stellen. In diesem Zusammenhang macht der Wirtschaftsdienst des BDP auf eine gemeinsame Presseerklärung der KBV, der KZBV und des GKV-Spitzenverbandes vom 17.08.11 aufmerksam: Danach ist für die Erstattung der Kostenpauschalen entscheidend, dass die Geräte bis zum 30.09.11 bestellt sind und der Antrag auf die Pauschalen gestellt wird. Informationen und Bestellformulare für das Angebot der Wirtschaftsdienst GmbH des BDP, die Geräte zu Sonderkonditionen zu beziehen, sind zu finden unter: www.bdp-wirtschaftsdienst.de

Psychotherapie hilft nachweislich
Aufgrund aktueller politischer Debatten zur Wirksamkeit der Psychotherapie hat der VPP auf seiner Homepage überblicksartig einige Studienergebnisse zusammengestellt. Einleitend dazu heißt es auf der Website des VPP: „Zahlreiche Ergebnisse aus Studien der Therapieforschung belegen, dass Psychotherapie wirkt. Ihre heilende Wirkung zur Behandlung psychischer Erkrankungen wurde verstärkt seit den neunzehnhundertsechziger Jahren mit wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Neben dem Behandlungserfolg in Form von Gesundung und mehr Lebensqualität, den jeder betroffene Patient bei sich spürt, gibt es auch wirtschaftliche Kennzahlen. Im Durchschnitt spart jeder in die Psychotherapie investierte Euro an anderer Stelle im Gesundheitswesen und der Volkswirtschaft wiederum bis zu vier Euro ein. Die Wirksamkeit psychotherapeutischer Behandlungen ist wissenschaftlich gut untersucht und bestätigt worden.“

DPA-Seminar: Berufsstart als Psychotherapeut
Das Seminar „Jetzt bin ich Psychotherapeut: Wissenswertes zu Approbation und Berufspraxis“ (21.-22.10. 2011 in Berlin) vermittelt wertvolle Informationen für den Start in die berufliche Tätigkeit und richtet sich vorwiegend an Berufseinsteiger und Psychotherapeuten/innen in Ausbildung. Dozent Dipl.-Psych. Marcus Rautenberg ist Autor des gleichnamigen Buches, das vom VPP herausgegeben wurde. Eine Leseprobe findet man auf der Website www.psychotherapeut-jetzt.de. Für die Teilnehmer des Seminars bei der Deutschen Psychologen Akademie ist der Ratgeber in der Seminargebühr enthalten. Ohne Seminarteilnahme ist das Buch zum Preis von 19,80 Euro (bzw. 16,80 Euro für BDP-Mitglieder) beim DPV (www.psychologenverlag.de) erhältlich. Weitere Informationen zum Seminar unter: www.psychologenakademie.de

PC im häuslichen Arbeitszimmer nicht extra gebührenpflichtig
Beruflich genutzte PCs im häuslichen Arbeitszimmer fallen unter die Zweitgerätebefreiung. Das hat nun das Bundesverwaltungsgericht mit einem aktuellen Urteil endgültig bestätigt.

AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN

LFV Baden-Württemberg: KVBW begrüßt Forderung der Psychotherapeutenverbände nach ausbudgetierter und angemessener Vergütung
Auf der Website der KVBW wurde zur Debatte um das Versorgungsstrukturgesetz eine Stellungnahme unter der Überschrift „Wird ein Sommermärchen wahr?“ veröffentlicht , in der es u.a. heißt: „Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat den Vorstoß der Bundesverbände der Psychotherapeuten, im vorgesehenen Versorgungsstrukturgesetz eine ausbudgetierte Vergütung der Psychotherapie vorzusehen, ausgesprochen begrüßt und sich bei den Verbänden für deren Initiative bedankt. (…)“
www.vpp.org/verband/lfv/baden/2011/110808_forderung.html

AUSBLICK

VPP aktuell: Weiterbildungsordnung für PsychotherapeutInnen?
„VPP aktuell“, Heft 14, mit dem angekündigten Schwerpunkt „Weiterbildungsordnung für PsychotherapeutInnen?“ erscheint in diesen Tagen. Insbesondere möchte der VPP auf die beiden Interviews mit Uta Cramer-Düncher und Dr. Walter Ströhm aufmerksam machen. „VPP aktuell“ ist auch über den Mitgliederbereich der VPP-Homepage zugänglich: www.vpp.org