Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

Newsletter Juni 2017

BERUFSPOLITISCHES 

Außerordentliche Vertreterversammlung in Berlin
Am 24. Juni 2017 fand eine außerordentliche Vertreterversammlung (VV) des VPP in Berlin statt, auf der der Vorstand der Sektion VPP seinen Rücktritt zum 30. Juni 2017 bekannt gab. Die VV vertagte eine mögliche Vorstandsneuwahl auf die nächste VV im September. Alle bewährten Aktivitäten des VPP – wie aktuelle Informationen für Mitglieder, berufspolitische Interessenvertretung und Rechtsberatung – sind selbstverständlich weiterhin durch die VPP-Geschäftsstelle, die Landesfachverbände, Rechtsanwalt Jan Frederichs und die Homepage des VPP gewährleistet.

Erstgespräch und Akutbehandlung besser vergütet
Rückwirkend zum 1. April 2017 werden die neuen Ziffern 35151 (Sprechstunde) und 35152 (Akutbehandlung) des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs (EBM) nun doch genauso bewertet wie die Gebührenordnungspositionen der Richtlinien-Psychotherapie. Die Sprechstunde wird zugleich als Leistung der psychotherapeutischen Grundversorgung anerkannt und ist zuschlagsfähig. Darauf einigten sich im Bewertungsausschuss (BA) der GKV-Spitzenverband und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV).
Lesen Sie mehr: vpp.org/meldungen/17/170704_erstgespraech.html

Änderung der Soziotherapie-Richtlinie
Am 8. Juni 2017 trat ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vom 16. März 2017 zur Änderung der Soziotherapie-Richtlinie in Kraft. Diese sieht nun unter anderem auch die Möglichkeit der Verordnung von Soziotherapie durch Psychotherapeuten vor. Soziotherapie soll schwer psychisch Kranken – beispielsweise durch strukturierte Trainingsmaßnahmen – helfen, therapeutische Leistungen selbständig in Anspruch zu nehmen.
Lesen Sie mehr: www.g-ba.de

Verordnung von Rehabilitation durch Psychotherapeuten
Die am 16. März 2017 vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene Änderung der Rehabilitations-Richtlinie trat am 9. Juni 2017 in Kraft. Laut dieser können nun auch Psychotherapeuten Leistungen zur medizinischen Rehabilitation verordnen. Die Verordnung durch Psychotherapeuten ist allerdings – anders als bei Ärzten – nur aufgrund psychischer Erkrankungen oder Störungen möglich, etwa bei solchen, die zur Inanspruchnahme einer Psychotherapie berechtigen.
Lesen Sie mehr: www.g-ba.de

Mitarbeit bei der Entwicklung der ICD-11
In die Überarbeitung der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (derzeit ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) können sich auch deutsche Experten und klinische Anwender des Diagnosesystems mit ihrer spezifischen Fachkompetenz einbringen. Das ist in zwei Teilprojekten möglich: Eines betrifft die Diagnosestellung anhand von Fallbeschreibungen nach ICD-10- oder ICD-11-Kriterien, das andere Projekt die Zuweisung von Diagnose-Codes bei mehreren Fallbeschreibungen nach ICD-10 und ICD-11. Interessierte Psychotherapeuten sollten sich bis spätestens zum 15. Juli 2017 unter gcp.network (Teilprojekt 1) registrieren und der Projektgruppe ihre Teilnahmebereitschaft per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Teilprojekt 2) mitteilen.

S3-Leitlinie zu Methamphetamin-bezogenen Störungen
Der Konsum von „Crystal Meth“ hat sich in Deutschland rasch verbreitet – nicht nur in städtischen Ballungsgebieten, sondern auch im ländlichen Raum, vor allem in Regionen in Grenznähe zu Tschechien, einem der Hauptherkunftsländer der Droge. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hat nun gemeinsam mit der Bundesärztekammer und der Bundesregierung die weltweit erste S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie bei Methamphetamin-bezogenen Störungen herausgegeben.
Lesen Sie mehr: www.aezq.de

Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs
Am 14. Juni 2017 präsentierte die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs ihren ersten Zwischenbericht. Neben der Dokumentation ihrer Arbeit beinhaltet dieser Bericht erste Erkenntnisse aus vertraulichen Anhörungen und schriftlichen Berichten. Im Fokus steht dabei Kindesmissbrauch innerhalb der Familie. Die bisherigen Erkenntnisse legen den Schluss nahe, dass Kinder oft keine oder erst spät Hilfe erfahren haben, weil Familienangehörige sie nicht schützten, obwohl sie von den Übergriffen wussten. Der Bericht macht zudem deutlich, wie gravierend die Folgen sexuellen Kindesmissbrauchs für das weitere Leben der Betroffenen sind.
Lesen Sie mehr: www.aufarbeitungskommission.de

Nachtschichtarbeit und Depressionsrisiko
Erhöht Nachtschichtarbeit das Risiko für Depressionen? Dieser Frage gingen Forscher der Universität Düsseldorf in einer aktuellen Übersichtsarbeit nach, die im Deutschen Ärzteblatt erschien. Es gingen sowohl medizinische als auch psychologische Studien zum Thema „Schichtarbeit und psychische Erkrankungen“ in die Analyse ein. Während bei Pflegekräften eine Assoziation zwischen Nachtschicht und Depression nicht bestätigt werden konnte, wiesen Studien für andere Berufsfelder vereinzelt auf einen solchen Zusammenhang hin.
Lesen Sie mehr: www.aerzteblatt.de

Alkoholkonsum junger Menschen rückläufig
Immer weniger Jugendliche und junge Erwachsene trinken regelmäßig Alkohol. Diesen Trend bestätigte eine neue Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), in die die Daten von über 7.000 Befragten im Alter von 12 bis 25 Jahren eingingen. Die aktuellen Daten belegen, dass sich sowohl der Alkoholkonsum allgemein als auch das sogenannte „Rauschtrinken“ rückläufig entwickeln.
Lesen Sie mehr: www.report-psychologie.de

Magersucht kann angeboren sein
Ein internationales Team der Stanford University (USA) und der Universität Duisburg-Essen belegte in einer aktuellen Studie mit fast 3.500 Patientinnen mit Anorexia nervosa, dass dieser Erkrankung auch genetische Ursachen zugrunde liegen – und identifizierte das entsprechende Gen.
Lesen Sie mehr: ajp.psychiatryonline.org

VPP aktuell 37: Kulturübergreifende Traumatherapie
Am 16. Juni 2017 erschien die neue Ausgabe von VPP aktuell. Im Schwerpunkt des Hefts geht es um kulturübergreifende Traumatherapie: So berichtet unter anderem Dr. Anke Köbach vom Kompetenzzentrum Psychotraumatologie in Konstanz davon, wie mit Hilfe der Narrativen Expositionstherapie (NET) in der Demokratischen Republik Kongo nicht nur die Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen behandelt werden, sondern auch die Demobilisierung der Kämpfer unterstützt wird. Außerdem geht es im Heft um Fragen der Schweigepflicht und des Jobsharings sowie um die Berufshaftpflichtversicherung.

AUS DEN LANDESFACHVERBÄNDEN

LFV Berlin/Brandenburg
Psychotherapie-Richtlinie und Kostenerstattung
In seinem Vortrag vom 24. Mai 2017 thematisierte Rechtsanwalt Jan Frederichs den „Einfluss der Änderung der Psychotherapie-Richtlinie (RiLi) auf die Kostenerstattung“. Die pdf-Datei des Vortrags finden interessierte Mitglieder auf der Website des VPP-Landesfachverbands Berlin/Brandenburg zum Download.
Lesen Sie mehr: vpp.org/mitglieder/infos/2017/170530_B_kostenerstattung.pdf

Kammerwahl 2017
Das „Berliner Bündnis für psychische Gesundheit“, das bei der letzten Kammerwahl von 2013 mit elf Sitzen stärkste Fraktion wurde, stellt sich mit 25 Kandidaten zur Kammerwahl 2017 auf. Das Bündnis ist die einzige Liste, die sich in der letzten Legislaturperiode konsequent für die Verfahrensvielfalt und insbesondere für die wissenschaftliche Anerkennung der Humanistischen Psychotherapie eingesetzt hat.
Lesen Sie mehr: www.berliner-buendnis.de

LFV Mitteldeutschland
Widerspruch Quartal IV/2016 Thüringen
Wie in jedem Quartal stellt der VPP-Landesfachverband Mitteldeutschland interessierten Lesern auf seiner Internetseite Informationen rund um den Widerspruch für das Quartal IV/2016 zur Verfügung. Es gilt weiterhin: Auch wenn die Kassenärztliche Vereinigung den Beschluss im aktuellen Honorarbescheid umgesetzt hat, ist das Einlegen von Widersprüchen weiterhin notwendig: Der VPP erachtet den Beschluss als gesetzes- und verfassungswidrig.
Lesen Sie mehr: vpp.org/verband/lfv/mitteldeutschland/2017/170613_widerspruch.html

LFV Niedersachsen
LandespsychotherapeutInnentag 2017
Am 21. Oktober 2017 lädt der VPP-Landesfachverband Niedersachsen zwischen 11.00 und 18.00 Uhr nach Hannover ins Hanns-Lilje-Haus zum LandespsychotherapeutInnentag 2017. Nach der Mitgliederversammlung am Vormittag wird es am Nachmittag eine Fortbildung geben.

LFV Nordrhein-Westfalen
Arbeitskreis Niedergelassener PsychotherapeutInnen im Postleitzahlenbereich 51
Am 20. September 2017 trifft sich erneut der Arbeitskreis Niedergelassener PsychotherapeutInnen im Postleitzahlenbereich 51 (AK 51) in Köln. Das Treffen findet ab 20.00 Uhr im Restaurant „Zur alten Post“ (Bergisch Gladbacher Str. 1124) statt. Interessenten erhalten alle wichtigen Informationen von Hildegard Belardi (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

PiA

Petition zur Reform des PsychThG
Die PiA-Vertretung des VPP im BDP startete in Kooperation mit dem PiA-Politik-Treffen eine Petition für eine „Reform der Psychotherapeutenausbildung – spätestens in der kommenden Legislatur!“ an den Gesundheitsausschuss des Bundestages. Den Initiatoren geht es darum, dass die Reform des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG), die bereits im aktuellen Koalitionsvertrag verankert ist, auch nach der Bundestagswahl weiter verfolgt und endlich umgesetzt wird.
Lesen Sie mehr: vpp.org/meldungen/17/170704_position.html

TERMINE

Weltkonferenz für Transaktionsanalyse
Die Weltkonferenz für Transaktionsanalyse findet vom 27. bis 29. Juli 2017 an der Technischen Universität Berlin statt. Thema sind „Grenzen – Orte der Begegnung, der Entwicklung, der Definition von Identität“.
Weitere Informationen: www.tawc2017.berlin

4. Deutscher Patientenkongress Depression
Beim 4. Deutschen Patientenkongress Depression geht es am 26. und 27. August 2017 im Gewandhaus zu Leipzig darum, „Betroffenen eine Stimme zu geben“.
Weitere Informationen: www.deutsche-depressionshilfe.de

Berliner Fortbildungswoche Psychotherapie 2017
Vom 28. August bis 2. September 2017 lädt die Deutsche Psychologen Akademie nach Berlin zu ihrer Fortbildungswoche Psychotherapie 2017. Übergreifendes Thema des umfangreichen Programms ist die „Kreativität in der Psychotherapie“.
Weitere Informationen: www.psychologenakademie.de

3. Kongress Humanistische Psychotherapie
Vom 7. bis 10. September 2017 lädt die Arbeitsgemeinschaft Humanistische Psychotherapie (AGHPT) nach Berlin zu ihrem 3. Kongress unter dem Motto: Fühlen und Erleben in schwierigen Zeiten – Emotionsfokussierung und Erlebensorientierung in der Humanistischen Psychotherapie.
Mehr Informationen: www.kongress.aghpt.de

Verleihung Deutscher Psychologie Preis
Am 24. Oktober 2017 wird in Berlin der Deutsche Psychologie Preis verliehen. Der Deutsche Psychologie Preis prämiert seit 1992 herausragende Leistungen in der psychologischen Forschung, die sich durch hohe praktische Bedeutung auszeichnen. Verliehen wird er alle zwei Jahre. Bisherige Preisträger waren unter anderem Prof. Dr. Barbara Krahé, Prof. Dr. Anke Ehlers und Prof. Dr. Gerd Gigerenzer.
Weitere Informationen: www.deutscher-psychologie-preis.de

Tag der Psychologie 2017
Am 11. November 2017 findet in Berlin der diesjährige Tag der Psychologie statt. Thema ist die „Psychologie in einer digitalisierten Welt“.
Weitere Informationen: www.bdp-verband.de