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Ja zur Selbstverwaltung

KBV befragte 80.000 PsychotherapeutInnen und ÄrztInnen zum Sicherstellungauftrag

Die überwiegende Mehrheit (76%) der Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten in Deutschland möchte, dass der Sicherstellungsauftrag für die ambulante psychotherapeutische und medizinische Versorgung weiterhin in den Händen der ärztlichen Selbstverwaltung bleibt.  Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter rund 150.000 Vertragsbehandlern durch das Meinungsforschungsinstitut infas. Die Befragung fand von Ende November 2012 bis Anfang Januar 2013 statt und knapp 80.000 Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten antworteten.
Trotz der hohen Zustimmung für den Erhalt der Kassenärztlichen Vereinigungen als Verhandlungspartner der Krankenkassen, die auch die ambulante medizinische und psychotherapeutische Versorgung der Bevölkerung gewährleisten, gab es auch viel Kritik. 66 Prozent der Befragten stimmten lediglich unter dem Vorbehalt für den Fortbestand des Sicherstellungsauftrages, wenn sich die bestehenden Rahmenbedingungen entscheidend ändern. Lediglich zehn Prozent der Befragten wollten alles so belassen wollen, wie es jetzt ist.
Am wichtigsten sind den Befragten feste und kostendeckende Preise (94 Prozent), Selbstbestimmung über Form und Inhalt der Fortbildung (93 Prozent) sowie Wiederherstellung der diagnostischen und therapeutischen Freiheit (85 Prozent). Die Mengensteuerung dürfe nicht zur Absenkung der Einzelleistungen führen (91 Prozent).
Für eine Verlagerung des Sicherstellungsauftrags aus der ärztlichen Selbstverwaltung, hin zu staatlicher Verantwortung oder an die gesetzlichen Krankenkassen, sprachen sich lediglich 6 Prozent der Befragten aus. Insgesamt weisen die Ergebnisse keine großen regionalen Unterschiede auf, wohl aber zwischen den einzelnen Fachgebieten.
Nur zehn Prozent der befragten Ärzte sind der Meinung, dass der Sicherstellungsauftrag in der jetzigen Form beibehalten werden solle. Ältere Ärzte (60 Jahre und älter: 15 Prozent) zeigen sich in dieser Frage konservativer als jüngere (bis 44 Jahre: sechs Prozent). Die größte Zustimmung herrscht mit immerhin 19 Prozent bei den Psychologischen Psychotherapeuten, dass alles so bleiben kann wie bisher. Unter den Hausärzten meinen dies zehn Prozent, von den Fachärzten vertreten neun Prozent diese Ansicht.
Sechs Prozent der Ärzte und Psychotherapeuten votieren für „ein anderes System“: Sie plä-dieren dafür, dass der Sicherstellungsauftrag in die Hände außerhalb der ärztlichen Selbst-verwaltung gelegt wird (z.B. Staat, Krankenkassen). Von den Psychologischen Psychothera-peuten vertreten nur drei Prozent diese Position, allerdings geben von ihnen 20 Prozent an, zur Frage des Sicherstellungsauftrages noch keine abschließende Meinung zu haben. Im Durchschnitt sind es zwölf Prozent.
Auffallend ist, dass die Psychotherapeuten die höchsten Zufriedenheitswerte mit ihrer Arbeit unter allen Arztgruppen aufweisen. Ca. 90% der Psychotherapeuten empfinden ihre Arbeit als sehr nützlich und beinahe 100% geben an, dass ihnen ihre Arbeit Freude macht. Die wirtschaftliche Situation der Praxen hingegen wird von den meisten Psychotherapeuten als schlecht oder sehr schlecht eingeschätzt: Zwei Drittel geben an, dass das Einkommen nicht ihren Vorstellungen entspricht. „Diese Forderungen sind berechtigt und durch objektive Zahlen anderer Studien belegt. Psychotherapeuten verdienen bei vergleichbarer Arbeitszeit von allen Arztgruppen am wenigsten. Wir werden uns weiterhin entschieden dafür einsetzen, dass bald Honorargerechtigkeit hergestellt wird“, so die VPP-Vorsitzende Eva-Maria Schweitzer-Köhn.
Die Ergebnisse und weitere Informationen zur Befragung und zum Sicherstellungsauftrag sind zu finden unter: www.kbv.de/befragung.html

Uschi Grob
Fachreferentin des VPP im BDP

30.1.2013

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