LFV Bayern
Der Sozialverband VdK Deutschland e.V. rechnet in seiner VdK-Zeitung (Ausgabe Mai 2015) ein Fehlen von 1.250 Psychotherapeutensitzen vor. Er mahnt – ebenso wie unsere Berufsgruppe – endlich eine realistische Bedarfplanung an. Doch stattdessen wird noch immer über eine qualitativ gute Versorgung (Versorgungsstärkung!) bei weniger Praxen diskutiert. Das ist paradox. Über 13 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) fallen aufgrund psychischer Erkrankungen an: Wird es da nicht Zeit, das Mögliche zu tun?
Unnötige Kosten
Trotz gerichtlicher Bestätigung der Honorarlücke bzw. zu einer gerechten Bezahlung: Bei den Psychotherapeuten werden die Gerichtsurteile jahrelang nicht umgesetzt. Stattdessen müssen Patienten mit fehlender Behandlung, Kassen mit hohen Krankengeldausgaben und Therapeuten mit mangelnder Wirtschaftlichkeit ihrer Tätigkeit dafür herhalten. Es kostet unnötig. Vermutlich ist eine Anpassung der Sitze an den tatsächlichen Bedarf und Honorargerechtigkeit die günstigere Lösung.
Helga Füßmann
Vorsitzende des VPP-Landesfachverbands Bayern
28.4.2015