Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

Newsletter Oktober 2018

Liebe Leserinnen und Leser,

der VPP-Newsletter zeigt sich im neuen Gewand. In Zukunft wollen wir nicht nur moderner aussehen, sondern auch noch gezielter informieren.

Mit den „Sprungmarken“ können Sie direkt zur gewünschten Kategorie des Newsletters wechseln: Unter „Neues aus dem VPP“ erfahren Sie, wo und wie der Verband aktuell aktiv ist. Unter „Berufspolitisches“ informieren wir über weitere aktuelle, relevante berufspolitische Themen. Neben den politischen fehlen aber auch die fachlichen Informationen nicht („Fachliches“). Zudem weisen wir im Newsletter weiterhin auf Neuigkeiten „Aus den Regionen“ und wichtige „Termine“ hin.

Bewusst haben wir uns dagegen entschieden, die Informationen für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) in eine separate Kategorie zu fassen, denn Themen wie die Novellierung der Ausbildung sind für alle Psychologinnen und Psychologen relevant.

Wir wünschen eine spannende Lektüre und sind für Anregungen jederzeit offen (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Mit kollegialen Grüßen,
Ihr VPP-Vorstand

NEUES AUS DEM VPP

VPP bezieht Position zu Telematik und E-Health
Der VPP informierte sowohl in den Verbandsmedien als auch im Rahmen von Veranstaltungen über die Telematik-Infrastruktur und unterstützte Petitionen zum Thema. Zudem meldeten sich VPP-Vertreterinnen und -Vertreter auf Veranstaltungen zu Wort, so etwa beim Hauptstadtkongress in Berlin im Juni 2018. Da dort die Rede davon war, dass „Psychologische Verbände keine Einwände haben“, wandte sich der VPP an das Grundsatzreferat für Telematik und E-Health im Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Dort fand im Oktober 2018 ein Gespräch statt, in dem der VPP dem Referatsleiter seine Position [Positionspapier-pdf verlinken] erläutern konnte. Ferner wurde ein Kontakt zu „gematik“ zum Thema „Datenschutz“ angebahnt.

Mit Blick auf immer weiter verbreitete Online-Interventionen könnte in Zukunft das BDP-Gütesiegel für Gesundheits-Apps eine Möglichkeit der Qualitätssicherung sein. Diesbezüglich sind weitere interne Gespräche (etwa bei der Delegiertenkonferenz im November 2018) sowie externe Termine (mit BMG und Kostenträgern) geplant.

Meinungsbefragung Studierender zum PsychThG
Die bevorstehende Reform des Psychotherapeutengesetzes betrifft vor allem auch die angehenden Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, also die heutigen Studierenden. Mittels Online-Fragebogen wurden 3.099 Studierende von 60 deutschen Hochschulen zu Qualitätsmerkmalen ihres Studiums und ihrer Meinung zu den vorgesehenen Änderungen des Psychologiestudiums im Rahmen der Novellierung des Psychotherapeutengesetzes (PsychThG) befragt. Die Ergebnisse der Meinungsbefragung stützen die Forderung nach einem Erhalt des Psychologiestudiums inklusive seiner Grundlagenfächer.

Mehr Aktive. Mehr Bewegung.
Seit September 2018 gibt es das VPP-Projekt „Mehr Aktive. Mehr Bewegung“. Engagierte Mitglieder, die sich zwar nicht für ein Amt oder eine überdauernde Funktion berufen fühlen, aber sich zu konkreten Themen inhaltlich einbringen möchten, können dies in einer Arbeitsgruppe (AG) tun. Aktuell werden neue (sektionsübergreifende) Arbeitsgruppen zu den Themen PsychotherapeutInnen in Ausbildung (PiA)“, Angestellte PsychotherapeutInnen“ sowie PsychotherapeutInnen ohne Kassenzulassung“ initiiert. Die Häufigkeit der Treffen bestimmt jede AG grundsätzlich selbst (zur Einschätzung des Arbeitsaufwands: zwei Präsenztreffen pro Jahr, ergänzt durch telefonische und E-Mail-Kontakte, sind realistisch).
Für den kostenlosen Workshop zum Einstieg in die Berufspolitik sind noch wenige Plätze frei! [Infos verlinken])
Zudem soll an dieser Stelle noch einmal an den Eintrag in die VPP-ExpertInnendatenbank erinnert werden.

Präsentationen der Fachvorträge zur MV online
Im Mitgliederbereich der VPP-Website stehen ab sofort die Präsentationen von Dipl.-Psych. Dietmar Leciejewski zur Mitgliederversammlung (MV) am 30. September 2018 zur Verfügung. Themen der Fortbildung waren „Digitalisierung und Datenschutz in der psychotherapeutischen Praxis“ und „Zwangsstörung: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten“.

Tag der Psychologie aus therapeutischer Sicht
Auch der Tag der Psychologie am 12. Oktober 2018 in Berlin beschäftigte sich mit dem Thema „Digitalisierung“. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der BDP-Bericht 2018 zum Thema „Mensch und Gesellschaft im digitalen Wandel“ vorgestellt. Anschließend fand ein Barcamp statt. Ein Bericht zum Tag der Psychologie aus therapeutischer Sicht findet sich auf der VPP-Homepage..

Herbstvorteil sichern: Bis Ende 2018 keinen Mitgliedsbeitrag zahlen
Wer noch in diesem Jahr Mitglied des BDP und seiner Sektion VPP wird, zahlt bis zum 31. Dezember 2018 keinen Mitgliedsbeitrag (ab dem 1. Januar 2019 werden der reguläre Mitglieds- und Sektionsbeitrag fällig). Weitere Informationen zur Mitgliedschaft finden sich auf der BDP-Website.

BERUFSPOLITISCHES

Fristverlängerung für Telematik
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten haben ein halbes Jahr mehr Zeit für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur (bis 30. Juni 2019). Größere Praxen werden zudem in Form eines Komplexitätszuschlags mehr Geld für die Anbindung erhalten. Allerdings müssen Praxisinhaberinnen und -inhaber bis Ende 2018 zumindest einen Anschluss bestellt haben. Der Online-Abgleich der Versichertendaten auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) wird ab 1. Juli 2019 Pflicht. Weitere Informationen zu den aktuellen Beschlüssen finden sich auf der Website der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
Unter dem Titel „Keine gläsernen Patienten – keine Telematik in der Psychotherapie“ wendet sich weiterhin eine Petition gegen Telematik in der Psychotherapie.

Begleitung von Patientinnen und Patienten abrechnen
Für die Begleitung einer Patientin bzw. eines Patienten auf der Fahrt zu einer unmittelbar notwendigen stationären Behandlung können jetzt auch Psychologische sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -psychotherapeuten die Gebührenordnungsposition (GOP) 01416 im EBM – bewertet mit 90 Punkten (9,59 Euro) je vollendete zehn Minuten – abrechnen (nicht kombinierbar mit GOP 01440 für die erforderliche Praxis-Abwesenheit). Zum 1. Oktober 2018 wurde die entsprechende Abrechnungsbestimmung angepasst.

Online-Ausgabe des EBM für das vierte Quartal
Die Online-Ausgabe des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) wurde aktualisiert und steht im Internet bereit. Berücksichtigt wurden alle Neuerungen, die seit dem 1. Oktober 2018 gelten.

Bessere Versorgung bei geistiger Behinderung
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat die Psychotherapie-Richtlinie um zusätzliche Regelungen für Menschen mit einer geistigen Behinderung ergänzt. Menschen mit Intelligenzminderungen, die sich in psychotherapeutischer Behandlung befinden, können zukünftig zusätzliche Zeiteinheiten zulasten der Krankenkassen erhalten. Darüber hinaus sind die Möglichkeiten, Bezugspersonen in die ambulante Psychotherapie einzubeziehen, erweitert worden. Weitere Informationen finden sich auf der G-BA-Website.

Kostenerstattung vermehrt abgelehnt
Die Krankenkassen lehnen verstärkt Kostenerstattung von Psychotherapien in Privatpraxen ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Versorgungsstudie von zehn Landespsychotherapeutenkammern, die im Oktober 2018 in Berlin vorgestellt und in einem Artikel des Ärzteblatts aufgegriffen wurde.

Immer mehr junge Menschen psychisch krank
Immer mehr Schülerinnen und Schüler sind wegen stressbedingter Beschwerden und psychischer Krankheiten in Behandlung. Dies geht aus einem Artikel des Ärzteblatts hervor, in dem auch Meltem Avci-Werning, die Vorsitzende der Sektion Schulpsychologie zu Wort kommt.

FACHLICHES

Mit Sport gegen Depression
Bereits dreimal pro Woche eine Dreiviertelstunde Training hilft über die übliche Therapie hinaus gegen eine Depression. Dabei ist der antidepressive Effekt bereits nach einem Monat nachzuweisen. Das belegt die aktuelle Metaanalyse eines griechischen Forschungsteams.

Oberflächliche Gemeinsamkeiten nicht notwendig
Welchen Einfluss hat die Ähnlichkeit zwischen Therapeutin bzw. Therapeut und Patientin bzw. Patient auf die therapeutische Beziehung und den Behandlungserfolg? Diese Frage untersuchte ein ein chilenisches Forschungsteam in einer Studie mit 28 Therapierenden und 547 Betroffenen in einer ambulanten Psychotherapie. Im Einklang mit früheren Forschungsergebnissen wurde deutlich: Oberflächliche Gemeinsamkeiten in den demografischen Daten spielen für die Qualität der therapeutischen Beziehung und den Therapieerfolg keine große Rolle.

Magersucht-Patientinnen finden Untergewicht attraktiver
Ein interdisziplinäres Team untersuchte, wie gesunde und magersüchtige Testpersonen ihr virtuelles Abbild wahrnehmen und kam zu dem Schluss: Magersucht-Patientinnen leiden nicht an einer verzerrten Selbstwahrnehmung, sondern bevorzugen stark untergewichtige Körper. Die Forschungsergebnisse liefern damit Erkenntnisse für neue Therapieansätze bei Menschen mit Essstörungen.

Welchen Sex haben deutsche Männer mit 45?
Für eine Studie der Technischen Universität München wurden 12.354 deutsche Männer im Alter von 45 Jahren befragt: unter anderem über ihre erste sexuelle Erfahrung, ihre sexuelle Orientierung, die Anzahl ihrer Partnerinnen und Partner und ihre sexuellen Praktiken. In den Ergebnissen werden einige Diskrepanzen sichtbar: So hatten etwa zehn Prozent der homosexuellen Männer in den drei Monaten vor der Befragung Sex mit einer Frau. Zudem beschrieben sich rund sechs Prozent der Befragten als „hidden homosexuals“, die sich selbst als homosexuell sahen, Sex aber nur mit Frauen hatten und häufig verheiratet waren.

Aufruf zur Studienteilnahme
Eine interkulturell ausgerichtete Dissertation vergleicht Erstkontakt und angewandte therapeutische Verfahren bei britischen und deutschen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.

AUS DEN REGIONEN

Regionaler Austausch
Nicht in jedem Bundesland gibt es eine Regionalvertretung, und auch der Wunsch nach kleinräumigerem Austausch, etwa im Sinne eines „TherapeutInnen-Stammtisches“ lässt sich immer wieder hören. Wer sich für seine Region mehr Austausch wünscht, kann sich in der VPP-Bundesgeschäftsstelle (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) melden, die gerne bei der Suche nach weiteren interessierten Kolleginnen und Kollegen unterstützt.

Mitteldeutschland / Mecklenburg-Vorpommern / Berlin-Brandenburg
Im November 2018 findet die Wahl zur Versammlung der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer (OPK). statt. Die beteiligten Landesgruppen und der VPP-Gesamtverband gründeten hierzu eine Kooperation: Der VPP tritt als Verband mit zwei eigenen KandidatInnen an: Dr. Claudia Appel und Hans-Jürgen Papenfuß (Vorstellung der KandidatInnen und weitere Infos hier. In einigen Bundesländern ist auch eine Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) sowie dem Berufsverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp) zustande gekommen, um Kräfte über die Grenzen der Verbände hinweg zu bündeln. In diesem Kontext werden auch Veranstaltungen durchgeführt, etwa am 23. November 2018 in Leipzig zum Thema „Datenschutz und Schweigepflicht“ (Referent: Justiziar Jan Fredrichs). Alle OPK-Mitglieder sind aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen!

Nordrhein-Westfalen

LandespsychologInnentag
Die Nachbereitung des LandespsychologInnentages ist abgeschlossen. Interessierte Leserinnen und Leser finden auf der eigens dafür eingerichteten Website ab sofort Interviews und Video-Clips zum Veranstaltungsthema „Wie arbeiten wir digital?“

Veranstaltungen zu Abrechnung und Kooperation
In Vorbereitung auf die Kammerwahlen im kommenden Jahr finden erste Auftaktveranstaltungen in Dortmund statt: Am Freitag, den 9. November 2018, wird es um die Frage gehen: „Wie lese ich meine Abrechnung(sunterlagen)?“ Die Veranstaltung am Mittwoch, den 14. November 2018, widmet sich „Kooperationsmöglichkeiten in der psychotherapeutischen Praxis“. In Nordrhein-Westfalen gibt es eine schon länger bestehende Kooperation zwischen VPP, DGVT, bvvp-No und DGPT (Vierverbände-Initiative).
Wer sich für eine aktive Mitarbeit im Sinne einer Aufstellung zur Wahl interessiert, wird gebeten, sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu melden.

TERMINE

37. Jahrestagung zur Psychologie in der Rehabilitation
Vom 2. bis 4. November 2018 wird in Erkner bei Berlin die 37. Jahrestagung der Fachgruppe Klinische Psychologie in der Rehabilitation stattfinden. Sie steht unter dem Motto: „Körper und Psyche – (nur) gemeinsam stark“ und bietet an den drei Veranstaltungstagen ein vielfältiges und anwendungsbezogenes Programm aus Vorträgen und Workshops. Das Themenspektrum umfasst neben allgemeinen Themen der Rehabilitationspsychologie wie „Krankheitsbewältigung“ auch spezifische Schwerpunkte, wie etwa Schlaf- und Appetenzstörungen, Psychokardio- und Psychodiabetologie.
Weitere Informationen: www.bdp-klinische-psychologie.de/fachgruppen/gruppe2

Arbeit mit älteren Menschen
Am 7. November 2018 trifft sich in Frankfurt am Main die Fachgruppe Klinische Psychologie in der Arbeit mit älteren Menschen.
Weitere Informationen: www.bdp-klinische-psychologie.de/fachgruppen/gruppe8

BDP-Delegiertenkonferenz 2/2018
Vom 24. bis 25. November 2018 findet im Haus der Psychologie in Berlin die Herbst-Delegiertenkonferenz des BDP statt.

Praxisgründung und Niederlassung
Am 30. November 2018 und 1. Dezember 2018 bietet der Wirtschaftsdienst des BDP im Haus der Psychologie in Berlin ein Seminar zum Thema „Praxisgründung und Niederlassung“ an.
Weitere Informationen: www.bdp-wirtschaftsdienst.de/seminare-praxisgruendung-und-niederlassung/seminare-2018

Curriculum „Psychologische Lerntherapie“
Am 1. März 2019 startet in sechs mehrtägigen Modulen das Curriculum „Psychologische Lerntherapie“. Es ermöglicht den Erwerb psychologisch fundierter Kenntnisse sowie Kernkompetenzen für eine eigenständige Tätigkeit als Lerntherapeutin bzw. Lerntherapeut sowohl mit Kindern als auch mit Erwachsenen. Theorie und Praxis zur Behandlung der häufigsten Lernstörungen werden hinsichtlich Diagnostik und praktischer Interventionsmöglichkeiten gelehrt. Die Fortbildung verbindet die neuesten Forschungsergebnisse mit praxisrelevanten Ansätzen und wird von einem interdisziplinären Team gestaltet.
Weitere Informationen: www.psychologenakademie.de