Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V.

VPP-Newsletter Juni 2009

BERUFSPOLITIK AKTUELL

Nur noch bis zum 23. Juni: Kammerwahlen in Berlin - Berliner Bündnis setzt sich ein für Verfahrensvielfalt- Wählen Sie Liste 2!
Spitzenkandidat Bertram: Dringender Reformbedarf bei Psychotherapie-Richtlinen

Alle (approbierten) VPP/BDP-Mitglieder und ihnen nahestehende niedergelassene, freie und angestellte Psychotherapeuten seien hiermit aufgerufen, noch bis zum 23. Juni per Briefwahl das „Berliner Bündnis für psychische Gesundheit“ zu unterstützen! Nur so können sie absichern, dass ihre Interessen entschieden, engagiert, umfassend und in einem schlanken Verwaltungs- und niedrigen Beitragskontext vertreten werden. Mit der Wahl von Liste 2 nehmen die Mitglieder entscheidend auf die Zukunft der Kammer Einfluss.

Die tatkräftige Unterstützung und Weiterentwicklung der bestehenden Vielfalt im psychotherapeutischen Vorgehen und in der psychotherapeutischen Kompetenz - also auch der Verfahrensvielfalt - hat sich das „Berliner Bündnis für Psychische Gesundheit“ in den laufenden Wahlen zur Delegiertenversammlung der Berliner Psychotherapeutenkammer auf die Fahne geschrieben, wie Spitzenkandidat und VPP-Bundesvorsitzender Heinrich Bertram auf einer Wahlveranstaltung Anfang Juni erläuterte. Die derzeit gültigen Psychotherapie-Richtlinien seien dringend so zu ändern, dass „verfahrensübergreifendes Arbeiten möglich und nicht länger ausgeschlossen ist“.

Warum es der Vielfalt der psychotherapeutischen Ansätze in einem integrierten Theoriekontext bedarf, hatte Professor Dr. Jürgen Kriz, Osnabrück, zuvor in einem Gastvortrag auf Einladung des Bündnis deutlich gemacht. Bei dem von ihm entwickelten Vier-Säulen-Modell (Psychodynamische Verfahren, Verhaltenstherapeutische Verfahren, Humanistische und Systemische Therapieverfahren) sei „nicht die Zahl 4 entscheidend“, sondern das Prinzip der „methodenübergreifenden Grundausbildung“ unter einem gemeinsamen Theoriedach.  

Noch bis zum 23. Juni laufen die Brief-Wahlen zur Delegiertenversammlung der Berliner Psychotherapeutenkammer. Für den VPP im BDP kandidieren auf der Liste des „Berliner Bündnis für psychische Gesundheit“ neben den SpitzenkandidatInnen Heinrich Bertram, Manfred Thielen und Eva Schweitzer-Köhn 14 weitere VPP-Aktive. Die Berliner Kammer hat ca. 3330 Mitglieder.
www.vpp.org/meldungen/09/90616_buendnis.html
www.vpp.org/verband/lfv/berlin/09/90513_kammerwahl.html
www.vpp.org/meldungen/09/90531_wahlveranstaltung.html
www.vpp.org/mitglieder/report/2009/05/02.html

WEITERE NACHRICHTEN

Neue Leitlinie zur Depression
Eine neue Leitlinie zur unipolaren Depression hat die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) gemeinsam mit anderen Institutionen und Organisationen erarbeitet. Zu diesen zählt auch der BDP. 107 evidenzbasierte Empfehlungen und Statements beschreiben laut Deutschem Ärzteblatt in der Leitlinie, wie die Krankheit am besten behandelt werden und wer an der Versorgung der Patienten beteiligt sein sollte.
Die Leitlinie zur unipolaren Depression ist, so das Deutsche Ärzteblatt, das erste Vorhaben, bei dem eine S3-Leitlinie zeitgleich mit einer Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) entwickelt wurde. Die Konsultationsfassung der S3-Leitlinie/NVL Unipolare Depression kann noch bis zum 28. August kommentiert werden.
www.depression.versorgungsleitlinien.de

AUSBLICK

Bundestagswahl 2009: Anfang vom Ende der Richtlinienpsychotherapie?
Trotz Weltwirtschaftskrise, trotz Arbeitsplatzverlust, steigender privater wie öffentlicher Schulden: Selten war Gesundheitspolitik ein solch zentrales politisches Thema wie 2009. Der Gesundheitsfonds und seine Folgen lassen die Diskussionen nicht zum Stillstand kommen. Uschi Gersch und Eva Schweitzer-Köhn, Bundesvorstand des VPP im BDP, stellen in der Juli-/August-Ausgabe von „Report Psychologie“ (Erscheinungstermin: 21.7.09), erste Überlegungen an, welche  künftige Regierungskonstellation welche Auswirkungen auf die ambulante Psychologische Psychotherapie haben könnte.

VPP aktuell August: Professor Kriz zur „Vielfalt in der Psychotherapie“
Der VPP freut sich, dass es gelungen ist, Professor Kriz, der auf einer Wahlveranstaltung des „Berliner Bündnis für Psychische Gesundheit“ Anfang Juni einen Vortrag hielt zur „Vielfalt in der Psychotherapie“, für einen Originalbeitrag zu diesem Thema zu gewinnen. Dieser wird  in der August-Ausgabe von „VPP aktuell“ veröffentlicht ebenso wie die Gedanken des VPP-Bundesvorsitzenden Heinrich Bertram „zur Lage der Psychotherapie außerhalb der zur Zeit gültigen Richtlinien“. Das „Vier Säulenmodell“ ist eine sinnvolle und zweckmäßige Modellvorstellung, wie auf wissenschaftlich begründete und qualitätsgesicherte Weise die vorhandene Vielfalt der psychotherapeutischen Praxis tatsächlich abgebildet werden könnte.